Brandenburg: Entwurf eines Jagdgesetzes schafft Reviersystem ab

Das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) in Brandenburg hat einen Entwurf für ein neues Jagdgesetz vorgelegt.

Es geht darin um die Abschaffung des Reviersystems und damit Konsequenzen für die Jagdausübung. Der Gesetzesentwurf ist bisher noch nicht fertig, aber erntet bereits Kritik.

Reviersystem und Jagdgenossenschaften ändern

Der Entwurf beschäftigt sich mit einer umfangreichen Reformierung der Jagd in Brandenburg. Bemerkenswert sind die Änderungen beim Reviersystem und den Jagdgenossenschaften. Danach soll das Kriterium für einen Ausstieg eines Grundbesitzers und für die selbstständige Bejagung seiner Fläche, von bislang 75 Hektar auf 10 Hektar reduziert werden. In diesem Fall muss es sich bei dem Land nicht um ein zusammenhängendes Teilstück handeln, sondern es kann sich auch um mehrere kleinen Stücke handeln. Eine zeitliche Vorgabe bei der Verpachtung von Jagdbezirken soll ebenso nicht mehr existieren.

Abschussplan abschaffen

Auch Abschusspläne sind Thema des Entwurfs: sie sollen allenfalls nur noch als Vorgabe der Jagdbehörden existieren, um höhere Abschüsse zu erzwingen. Fütterungen und Kirrung seien demnach auch verboten. Genauso wie Jagd am Naturbau oder Totschlagfallen.
Damit sollen individuelle Jäger mehr Verantwortungen übernehmen wie die Verpflichtung verendetes Schalenwild anzunehmen und zu entsorgen.

Klage von Landesjagdverband angedroht

Der Landesjagdverband Brandenburg hat angekündigt, sollte der Entwurf, wie er bis jetzt besteht, dem MLUK präsentiert werden, mit juristischen Mitteln vorzugehen.

 

Die landesrechtlichen Vorschriften zum Jagdrecht finden Sie in unserem Online-Dienst Aktuelles Waffenrecht.