6 Prozent Lohnerhöhung und eine Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 100 Euro pro Monat: Für die rund 2,14 Millionen Angestellten des Bundes und der Kommunen beginnen heute in Potsdam die Tarifverhandlungen.
Für die rund 2,14 Millionen Angestellten des Bundes und der Kommunen beginnen heute in Potsdam die Tarifverhandlungen. Die Gewerkschaften fordern einen Zuschlag von sechs Prozent und einen Verzicht auf Job-Befristungen. Aufgrund des anhaltenden Flüchtlingsstroms hätten vor allem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst bis an ihre Grenzen gearbeitet. Der Zweite Vorsitzende und Fachvorstandt Tarifpolitik des dbb, Willi Russ, fordert deshalb, dies endlich zu honorieren. Wörtlich sagte er: „Die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes haben besonders in den vergangenen Monaten bis zum Umfallen gearbeitet. Es ist an der Zeit, das zu honorieren. Jetzt ist Zahltag!“
„Die Versorgung der Flüchtlinge war ein Kraftakt. Gelungen ist er nur durch die unglaubliche Einsatzbereitschaft der Kolleginnen und Kollegen. Das verdient Anerkennung“, kommentierte Russ weiter. Die wirtschaftliche Entwicklung sei immer noch sehr gut, die Steuereinnahmen hoch. „Wenn Deutschland es in dieser Situation nicht schafft, die hervorragende Arbeit seiner Beschäftigten fair zu bezahlen, käme das einer Bankrotterklärung gleich. Und wäre außerdem ein fatales Signal an den qualifizierten Nachwuchs und die berufserfahrenen Fachkräfte, die wir für kommende Aufgaben so dringend gewinnen müssen.“
Ein leistungsfähiger öffentlicher Dienst sei "Grundlage für soziale Sicherheit und wirtschaftlichen Erfolg" und damit letztlich Grundlage "für ein funktionierendes Gemeinwesen", so Russ.