Während im Bereich der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) noch gerungen wird und zunächst die erste Verhandlungsrunde vorbei ist, haben sich der dbb und das Land Hessen auf einen Tarifabschluss für den öffentlichen Dienst geeinigt.
Mehr Geld für Beschäftigte
1. Die Einkommen steigen um insgesamt mehr als 4 Prozent:
- zum 1. August 2022 um 2,2 Prozent
- zum 1. August 2023 nochmal um 1,8 Prozent (mindestens aber 65 Euro).
2. Auszubildende erhalten zu diesen Zeitpunkten jeweils 35 Euro mehr.
3. Es gibt in diesem und im nächsten Jahr jeweils eine Sonderzahlung in Höhe von 500 Euro (steuer- und abgabenfrei; Auszubildende: 250 Euro).
4. Die Laufzeit des Tarifvertrages beträgt 28 Monate.
Öffentlicher Dienst soll attraktiver werden
Insgesamt kam es zu grundlegenden strukturellen Verbesserungen, die den öffentlichen Dienst auf allen Ebenen attraktiver für Nachwuchs- und Fachkräfte machen sollen.
- Eingeführt wird ein verbindlicher Anspruch der Beschäftigten auf Qualifizierung.
- Die „Mobile Arbeit“ wird ausgebaut.
- Erste Ansätze zur Umwandlung von Entgelt in Freizeit sind geschaffen.
- Der Öffentliche Dienst wird familienfreundlicher: künftig besteht ein Anspruch auf Freistellung von 20 Prozent der Arbeitszeit in den ersten 8 Wochen nach der Geburt eines Kindes für den nicht-gebärenden Elternteil.
- Auszubildende mit der Abschlussnote „Befriedigend“ oder besser werden unbefristet übernommen.
- Der Auftstieg für neu eingestellte Beschäftigte (neue Entgeltstufen 1a und 1b) kann schneller erfolgen, insbesondere für selbst ausgebildete Nachwuchskräfte (zukünftig Übernahme in Entgeltstufe 2).
- Führungskräfte erhalten zusätzliche Entwicklungsmöglichkeiten (Einführung Entgeltgruppe 16).
- Das 2017 eingeführte „Landesticket“ für den Öffentlichen Personennahverkehr wird verlängert.
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