Neue Struktur der Bundeswehr: Zwei neue Kommandos bald aufgestellt

Die Bundeswehr stellt am 1. Oktober zwei neue Kommandos auf: das Operative Führungskommando und das Unterstützungskommando. Diese Maßnahme ist ein weiterer Schritt in der Reorganisation der Streitkräfte, um die Landes- und Bündnisverteidigung zu stärken.

Schon im letzten Jahr leitete Verteidigungsminister Boris Pistorius die Neustrukturierung der Bundeswehr ein. Die sicherheitspolitische Lage in Europa hat sich seit dem völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine verändert, und eine neue Bedrohungslage für Deutschland und seine Verbündeten ist entstanden. Daher steht nun die Kriegstüchtigkeit im Fokus der Bundeswehr. Zu diesem Zweck wird ein Operatives Führungskommando sowie ein neuer Unterstützungsbereich mit einem mit einem Unterstützungskommando an der Spitze aufgestellt. Nun steht für beide Kommandos die Grobstruktur fest.

Operatives Führungskommando in Schwielowsee und Berlin

Das neue Operative Führungskommando wird unter Einbeziehung des Territorialen Führungskommandos und des Einsatzführungskommandos gebildet und hat die Aufgabe die Aufträge zum Einsatz von Kräften an die Teilstreitkräfte zu erteilen. Bis zu 1.400 Dienstposten werden in Schwielowsee bei Potsdam und in Berlin eingerichtet.

Die Wahl der Standorte basiert auf funktionalen Aspekten wie der vorhandenen Infrastruktur in Schwielowsee und der Nähe zu Regierungsstellen in Berlin. Generalleutnant Alexander Sollfrank ist als Befehlshaber vorgesehen. Seine volle Einsatzbereitschaft wird das Operative Führungskommando bis zum 1. April 2025 erreichen.

Unterstützungskommando in Bonn

Gleiches gilt für das Unterstützungskommando, das ebenfalls bis zum 1. April 2025 vollständig einsatzbereit sein soll. Es umfasst Bereiche wie Gesundheitsversorgung, Logistik und ABC-Abwehr und ist dem Verteidigungsministerium direkt unterstellt. Generalmajor Gerald Funke, derzeit Kommandeur des Logistikkommandos Bundeswehr, wird das Unterstützungskommando leiten. Das Kommando wird in Bonn stationiert und rund 600 Dienstposten umfassen.

Weitere Meilensteine der Reorganisation

Neben den beiden neuen Kommandos wurden weitere Schritte beschlossen. Die Continuing Airworthiness Management Organisation der Bundeswehr wird am 1. April 2025 in Köln aufgestellt. Sie wird den technischen Zustand der Luftfahrzeuge überwachen.

Auch die Abteilung Fachaufgaben Bundeswehr wird einsatzbereit sein und bundeswehrgemeinsame Verwaltungsaufgaben übernehmen. Zudem werden im nächsten Jahr die Koordinierungsstelle zur Steuerung der personellen Aufwuchsfähigkeit und vier Regionale Personalzentren ihre volle Befähigung erreichen. Damit soll die Wehrerfassungs- und Musterungsprozesse für einen möglichen Wehrdienst im Verteidigungsfall sichergestellt werden.

Quelle: bmvg.de