Die Covid-19-Pandemie hat den Gesundheits- und Pflegesektor stark belastet. Dennoch haben in der Pandemie nur wenige Pflegekräfte ihren Job aufgegeben.
Vielmehr ist die Zahl der Pflegefach- und Pflegehilfskräfte von 2016 bis 2021 laut einem aktuellen Bericht des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit deutlich gestiegen. Dennoch bleibt der Personalmangel - insbesondere bei den Fachkräften - eine große Herausforderung für den Sektor.
Die größte Gruppe im untersuchten Zeitraum war die der Pflegefachkräfte in Krankenhäusern, die 40 Prozent der Pflegefach- und Pflegehilfskräfte in den drei untersuchten Branchen ausmachte. Die kleinste Gruppe bildeten mit etwa vier Prozent die Pflegehilfskräfte in Krankenhäusern. In Heimen waren etwa gleich viele Fach- und Hilfskräfte beschäftigt, sie machen jeweils um die 18 Prozent der hier untersuchten Beschäftigten aus. Fachkräfte und Hilfskräfte in der ambulanten Pflege machten etwa zwölf Prozent beziehungsweise acht Prozent des untersuchten Personenkreises aus.
Beschäftigung stieg
In der Summe über alle betrachteten Gruppen stieg die Beschäftigung laut der Studie in den Jahren 2016 bis 2021 von knapp 940.000 auf 1.020.000, also um etwa 80.000 Personen beziehungsweise 8,5 Prozent an.
Besonders stark – um 30 Prozent war der Anstieg bei Hilfskräften in Krankenhäusern und in der ambulanten Pflege. Aber auch die Zahl der Hilfskräfte in Heimen erhöhte sich deutlich um 14 Prozent. Im gleichen Zeitraum nahm die Zahl der Pflegefachkräfte in Krankenhäusern und in der ambulanten Pflege um etwa fünf Prozent zu. Die Zahl der Fachkräfte in Heimen verringerte sich. Mit Ausnahme der letzten Gruppe stiegen die Beschäftigtenzahlen dabei sowohl vor als auch in der Pandemie.
Laut einer aktuellen Berechnung des Statistischen Bundesamtes steigt der Bedarf an Pflegekräften bis zum Jahr 2049 im Vergleich zu 2019 voraussichtlich um ein Drittel auf 2,15 Millionen. Laut der Pflegekräftevorausberechnung liegt die erwartete Zahl an Pflegekräften 2049 dann zwischen 280 000 und 690 000 unter dem erwarteten Bedarf. Eine Herausforderung für Politik und Gesellschaft.
Hier geht es zum Forschungsbericht des IAB.
Quelle: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB), Statistisches Bundesamt