Das Segelschulschiff Gorch Fock ist ein Aushängeschild der Bundeswehr im Allgemeinen und der Marine im Besonderen.
Derzeit liegt das Segelschulschiff Gorch Fock buchstäblich auf dem Trockenen und wird voraussichtlich erst wieder Mitte 2019 zur Verfügung stehen. Dies teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort (19/2908) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (19/2395) mit. Demnach befindet sich die Gorch Fock „seit 2015 in einer turnusmäßig geplanten Depotinstandsetzung und liege deshalb seit Januar 2016 in der Elsflether Werft. Im Rahmen der schiffbaulichen Untersuchungen sei die komplette Struktur, die Außenhaut, die Decks und die Aufbauten der Schiffes untersucht worden. Diese Untersuchungen hätten gravierende Schäden zu Tage gefördert. So könnten die Masten und Rahen nicht weiter genutzt werden und müssten vollständig erneuert werden.“
Explodierende Kosten
Die Kosten für die Instandsetzung prognostiziert die Regierung mittlerweile auf 135 Millionen Euro. Ursprünglich waren einmal 10 Millionen Euro angesetzt. Die Kostenexplosion beruht auf der Neuberücksichtigung von zusätzlichen Mängeln, wie die „Freilegung der Fundamente im Maschinenraum, der Neubau des Kartenhauses, der Ausbau aller Rohrleitungen und Inneneinrichtungen“. Außerdem müssen gesundheitsgefährdenden Isoliermaterialien (Asbest und Kohle-Mineralfasern) aufwändig beseitigt werden.
Neubau nicht rentabel
Geprüft wurde auch ein kompletter Neubau des Schiffes, der aber ebenfalls über 170 Millionen Euro gekostet und einen großen Zeitraum in Anspruch genommen hätte. Um die Seemännische Ausbildung der Marine nicht zu gefährden, wurde deshalb eine Entscheidung pro Sanierung getroffen. Wenn das Schiff wieder seetüchtig ist, soll es bis 2040 im Dienst bleiben.
Quelle: Deutscher Bundestag