Internationale Übung "Aktiver Vulkan 2025": Bundeswehr trainiert für den Informationskrieg

Die Bundeswehr bereitet sich mit der internationalen Übung "Aktiver Vulkan 2025" (AV25) auf moderne Konflikte vor. Im Mittelpunkt steht der Kampf um Informationen – ein entscheidender Faktor in heutigen Auseinandersetzungen.

In der Osteifel versammeln sich derzeit 215 Teilnehmer aus 14 Nationen zur internationalen Übung "Aktiver Vulkan 2025" (AV25). Organisiert vom Zentrum Operative Kommunikation der Bundeswehr in Mayen, trainieren die Teilnehmer den Umgang mit Informationsoperationen, Fake News und Desinformation. Die Übung zielt darauf ab, den wachsenden Einfluss von psychologischer Kriegsführung und Propaganda in modernen Konflikten realistisch nachzustellen.

Informationskrieg als Schlüsselrolle im Konfliktgeschehen

„Der Kampf um Informationen und die Deutungshoheit über Ereignisse sind in modernen Kriegen zu einem unverzichtbaren Faktor geworden“, erklärt Major Heiko L., der gesamtverantwortliche Planer der Übung. Statt klassischer Panzerschlachten analysieren die Teilnehmer den Einfluss von gezielten Desinformationskampagnen und entwickeln Strategien, um darauf zu reagieren.

Das Szenario der AV25 ist zwar fiktiv, berücksichtigt jedoch aktuelle geopolitische Entwicklungen und stellt insbesondere psychologische Kriegsführung in den Mittelpunkt. „Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine zeigt deutlich, wie entscheidend Informationsoperationen geworden sind“, so Major David O., ein weiterer Übungsleiter.

Technologie und Taktik im Fokus

Ein besonderer Schwerpunkt der diesjährigen Übung liegt auf der Nutzung moderner Technologien: Künstliche Intelligenz, soziale Medien und Big-Data-Analysen helfen dabei, die Manipulation von Informationen sowie die Verbreitung von Fake News effektiv zu erkennen und darauf zu reagieren.

Die sogenannten Tactical Psychological Operations Teams (TPT) spielen hierbei eine zentrale Rolle. Mit ihrer speziellen Ausbildung in Gesprächsführung, Lautsprecherdurchsagen und psychologischer Täuschung beeinflussen sie feindliche Truppen und deren Entschlusskraft. Neben manipulativen Techniken, wie dem Einsatz von Störgeräuschen und gefälschten Bedrohungen, trainiert die Bundeswehr auch den Schutz der eigenen Soldaten vor gegnerischer Propaganda.

Realistische Szenarien durch Schauspieler und internationale Zusammenarbeit

Die zwölftägige Übung findet in der Oberst-Hauschild-Kaserne sowie auf dem Standortübungsplatz Mayen statt. Neben deutschen Soldaten nehmen auch Experten aus elf NATO-Staaten sowie aus Österreich und Singapur teil. Besonders praxisnah wird die Übung durch professionelle Schauspieler, die als demonstrierende Zivilisten oder feindliche Akteure fungieren. Diese realistischen Szenarien fordern die Teilnehmer heraus und bieten ein effektives Training.

Ergänzt wird die Übung durch sogenannte "Academics", Workshops mit Vorträgen zu aktuellen Entwicklungen in der psychologischen Kriegsführung. Hier werden Erfahrungen aus der Ukraine, der Einsatz von KI und der Umgang mit Fake News intensiv diskutiert.

Quelle: https://www.bundeswehr.de/de/organisation/cyber-und-informationsraum/aktuelles/uebung-informationskrieg-5922390