Die SPD verlangt eine Ausweitung des BAföG auf Studenten, die wegen der Corona-Krise ihren Job verloren haben. Bildungsministerin Anja Karliczek will dagegen zinslose Kredite gewähren.
Viele Studenten sind durch die Corona-Krise nicht nur von gravierenden Veränderungen im Ablauf des Sommersemesters 2020 betroffen, sondern haben auch ihre Nebenjobs verloren; etliche arbeiten in der Gastronomie, um ihr Studium zu finanzieren. Solchen Studenten in Geldnot will Karliczek zinslose Darlehen anbieten.
Die SPD ist jedoch der Meinung, Studenten bräuchten „richtige Hilfe“. Anderen Gruppen würden Zuschüsse gewährt, wie zum Beispiel Solo-Selbständigen, Mittelständlern oder Unternehmen. Es gebe keinen Grund, Studenten ebenso unbürokratische Hilfen zu gewähren.
SPD will Härtefallfonds
Der bildungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Oliver Kaczmarek, will einen BaföG-Bezug kurzzeitig auch für die Studenten ermöglichen, die diese Leistung bislang nicht beziehen und durch die Krise ihre Nebenjobs verloren haben. Dies solle im Rahmen eines Härtefallfonds geschehen.
Dieses Vorgehen wird vom Deutschen Studentenwerk (DSW) unterstützt. Studenten, die nach Karliczeks Vorstellungen einen Kredit aufnehmen müssten, würden doppelt bestraft: „Sie haben jetzt ihren Job verloren und müssen hinterher noch mehr arbeiten, um den Kredit abzubezahlen“, kritisiert der DSW-Generalsekretär Achim Meyer auf der Heyde.
Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/bafoeg-aerger-101.html