Die Coronakrise stellt Führungskräfte vor besondere Herausforderungen. Prof. Dr. Armin Schneider erklärt, wie Führen im Homeoffice gelingen kann.
In Zeiten von Corona haben viele Menschen mit Ängsten zu kämpfen: Angst vor einer Ansteckung, vor der unsicheren Zukunft und oftmals auch Angst um den sicheren Arbeitsplatz.
Ein Großteil des Arbeitslebens spielt sich aktuell in der virtuellen Welt ab, ohne Nähe zu Kollegen und Vorgesetzten. Viele Führungskräfte bewegen sich dabei auf unbekanntem Terrain und finden sich plötzlich in der Rolle des Krisenmanagers wieder.
Ängste und Sorgen der Mitarbeiter ernst nehmen
Der Schlüssel zur Krisenbewältigung lautet Kommunikation, sagt Prof. Dr. Armin Schneider. Der Direktor des Instituts für Bildung, Erziehung und Betreuung in der Kindheit hat langjährige Erfahrung in der Leitung eines Forschungsinstituts. „Dazu gehört, die Ängste und Sorgen der Mitarbeiter ernst zu nehmen und sie zu fragen, was man ändern kann, damit sie zum Beispiel keine Angst vor einer Ansteckung am Arbeitsplatz haben müssen“, sagt er im Gespräch mit FOKUS Sozialmanagement.
In seinem neuen Buch Die ersten 100 Tage und danach… Handbuch für neue Führungskräfte gibt Schneider Tipps, wie die ersten Wochen in der neuen Rolle gelingen können – auch im Homeoffice.
Er habe den Eindruck, dass Mitarbeiter im Homeoffice tendenziell mehr arbeiten würden als sonst. Vorgesetzte sollten ihre Mitarbeiter daher animieren, für sich und ihre Gesundheit zu sorgen. Beispielsweise könne ein Spaziergang dabei helfen, den Kopf frei zu bekommen. Sich selbst dürfe man dabei aber nicht vergessen: „Corona betrifft ja nicht nur die Mitarbeiter, sondern die Führungskräfte genauso.“
Die Krise auszusitzen und abzuwarten ist zu wenig
Im Zuge der Coronakrise sind Unternehmen gezwungen, Arbeitsabläufe neu zu gestalten. Soziale Einrichtungen, Kirchen und Gesundheitsdienste müssten überlegen, wie sie den Dienst am Menschen trotz aller Einschränkungen weiter gewährleisten können. Für Führungskräfte bedeute das, die Ärmel hochzukrempeln: „Sie müssen ins Handeln kommen. Die Krise auszusitzen und abzuwarten ist zu wenig.“
Viele analoge Formen lassen sich laut Schneider ins Virtuelle übertragen. Das gelte auch für Informelles. Beispielsweise könnten Führungskräfte ihren Mitarbeitern einmal pro Woche die Möglichkeit geben, in einem virtuellen Gespräch Fragen und Erwartungen anzusprechen. „Routinen geben eine gewisse Sicherheit und Verlässlichkeit.“
Mögliche Risiken verorten und einkalkulieren
Auch der Small Talk zwischen den Mitarbeitern dürfe nicht auf der Strecke bleiben. Eine Möglichkeit sei eine virtuelle Kaffeepause, in der sich Mitarbeiter beispielsweise einmal in der Woche austauschen können.
Bei all den Einschränkungen, die Corona mit sich bringt, könne man aber auch aus der Krise lernen: „Ich rate jeder Führungskraft, ein aktives Risikomanagement zu betreiben.“ Dazu gehöre, mögliche Risiken zu verorten und einzukalkulieren.
Das ganze Gespräch können Sie auf FOKUS Sozialmanagement lesen: https://www.fokus-sozialmanagement.de/fuehren-in-zeiten-von-corona/