Evaluierung der Auslandseinsätze der Bundeswehr: Fünf zentrale Schlussfolgerungen

Erstmals wurden alle laufenden Auslandseinsätze der Bundeswehr durch das Verteidigungsministerium und das Auswärtige Amt evaluiert. Zusammengetragen wurden die Ergebnisse und Schlussfolgerungen in einem Evaluierungsbericht.

Dabei stehen fünf Schlussfolgerungen im Vordergrund

Alle sieben Auslandseinsätze, die zum Zeitpunkt der Berichterstellung liefen, wurden evaluiert. Diese Einsätze, die im Rahmen von NATO, EU und Vereinten Nationen stattfinden, wurden anhand einheitlicher Kriterien und Leitfragen untersucht. Aus den gewonnenen Analysen lassen sich übergeordnete Erkenntnisse für Deutschlands militärisches Engagement im internationalen Krisenmanagement ableiten, ebenso wie Schlussfolgerungen für die zukünftigen Einsätze unserer Streitkräfte.

Die wichtigsten Schlussfolgerungen

Angesichts der zunehmenden sicherheits- und verteidigungspolitischen Herausforderungen sowie begrenzter Ressourcen muss sich die Beteiligung der Bundeswehr künftig stärker an den sicherheitspolitischen Interessen Deutschlands orientieren.

Realistische Erwartungen an die militärischen Beiträge Deutschlands sind notwendig, da überzogene politische und gesellschaftliche Ziele oft nicht den tatsächlichen Bedingungen entsprechen.

Um auf akute Krisenentwicklungen flexibel und effektiv reagieren zu können, sollten die militärischen und zivil-militärischen Handlungsoptionen der Bundesregierung anpassungsfähiger gestaltet werden.

Es ist entscheidend, dass die Bundeswehr so ausgestattet ist, dass sie ihren Hauptauftrag der Landes- und Bündnisverteidigung erfüllen kann. Dies schafft die Voraussetzungen, um auch mit militärischen Fähigkeiten erheblich zum internationalen Krisenmanagement beizutragen.

In der NATO, der EU und den Vereinten Nationen werden die politischen Abstimmungsprozesse zu sicherheitspolitischen Fragen immer komplexer. Daher muss ohne Vorbehalte diskutiert werden, welche Konsequenzen aus dieser Entwicklung gezogen werden sollten, um in jeder Situation handlungsfähig zu bleiben.

Bundeswehr auch weiter international tätig

Obwohl die Streitkräfte sich aktuell auf ihre Hauptaufgabe der Landes- und Bündnisverteidigung konzentrieren und vor geopolitischen Herausforderungen stehen, wird die Bundeswehr weiterhin eine wesentliche Rolle im internationalen Krisenmanagement spielen.

In der 2023 veröffentlichten Nationalen Sicherheitsstrategie der Bundesregierung wurde dies ausdrücklich betont. Angesichts der zahlreichen globalen Krisen ist es wichtiger denn je, dass Deutschland militärisch zur Bewältigung dieser Herausforderungen beiträgt.