Die Deutsche Vereinigung für Rehabilitation hat die Auswirkung der Corona-Pandemie auf die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen untersucht.
Der nun vorgelegte Abschlussbericht zeigt, dass Menschen mit Behinderungen, chronischen Erkrankungen oder Pflegebedarf unter den Auswirkungen der Pandemie noch stärker gelitten haben als andere Menschen. Vor allem zu Beginn der Pandemie haben sich demnach Menschen mit Behinderungen und ihre Angehörigen von der Politik im Stich gelassen gefühlt.
Belastungen für Betroffene und Angehörige kaum zu bewältigen
Die Betroffenen mussten häufig auf notwendige Therapien und Förderungen, Assistenz im Alltag, Schule oder Beruf sowie Beförderungsdienste verzichten und konnten nur eingeschränkt medizinische und berufliche Rehabilitation in Anspruch nehmen. Die Teilhabe am Arbeitsleben und der Zugang zum Arbeitsmarkt waren eingeschränkt.
Im Rahmen des Lockdowns mussten wichtige Dienste und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen zeitweise schließen. Defizite gab es auch bei Ersatzangeboten wie digitalem Unterricht oder individueller Beratung.
Hinzu kamen die psycho-sozialen Belastungen, die die Pandemie mit sich brachte und für die Betroffenen und ihre Familien in vielen Fällen kaum zu bewältigen waren.
Zahlreiche Handlungsoptionen zur Verbesserung der Situation
Die Deutsche Vereinigung für Rehabilitation (DVfR) befragte im Rahmen der Untersuchung fast 3.700 Menschen mit Behinderungen, chronischen Erkrankungen oder Pflegebedürftigkeit. Außerdem nahmen an der Umfrage Angehörige sowie Vertreterinnen und Vertreter von Reha-Diensten und -Einrichtungen, Dachverbänden, Kostenträgern und Betroffenen- und Sozialverbänden teil.
In ihrem Abschlussbericht formuliert die DVfR zahlreiche Handlungsoptionen zur Verbesserung der Situation und dem Umgang mit den Herausforderungen, die sich aus Long-Covid und den psychischen Folgen der Pandemie ergeben. Die Forderungen richten sich an Vertreter und Vertreterinnen der Politik sowie an Träger und Einrichtungen der Rehabilitation und Teilhabe.