Inmitten eines finanziellen Engpasses strebt die Bundeswehr eine engere Verknüpfung mit dem Katastrophenschutz an. Ehrenamtliche Helfer stehen vor der Herausforderung, sich auf zusätzliche Aufgaben vorzubereiten, was Mehrarbeit und Mehrkosten bedeutet.
Gleichzeitig kürzt der Bund die Mittel für das Technische Hilfswerk (THW), eine Situation, die Sorge bereitet.
Angesichts vergangener Katastrophen wie der Flut im Ahrtal 2021 betonen ehrenamtliche Helfer die Wichtigkeit ständiger Vorbereitung und Training. Trotz Zuversicht über ihre Einsatzbereitschaft deuten sie an, dass es Bereiche gibt, in denen eine Verbesserung notwendig ist. Schwierig gestaltet sich die Situation durch finanzielle Kürzungen, die den Ortsverbänden zu schaffen machen.
Bundesmittel für das THW gehen zurück
Obwohl die Bundesmittel für das THW bis 2022 auf 544 Millionen Euro stiegen, sind für 2023 nur noch 429 Millionen Euro vorgesehen, und für 2024 sogar nur 402 Millionen Euro. Ein Rückgang von rund 26 Prozent innerhalb von zwei Jahren, trotz der steigenden Komplexität der Aufgaben und der Aussage von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius, dass Deutschland "kriegstüchtig" werden müsse.
"Operationsplan Deutschland" und neue Herausforderungen
Die Bundeswehr arbeitet am "Operationsplan Deutschland", dem ersten Verteidigungsplan seit dem Kalten Krieg. Ein Aspekt dieses Plans ist es, dass der Zivilschutz im Ernstfall die Bundeswehr unterstützen soll. Zivile Organisationen müssen sich daher auf neue Anforderungen einstellen, die auch den Rettungsdiensten mehr abverlangen werden.
Resilienz der Bevölkerung als Teil der Verteidigung
Während das Deutsche Rote Kreuz und das Medizinische Katastrophen-Hilfswerk für starke Investitionen in den Bevölkerungsschutz plädieren, um die Resilienz der Bevölkerung zu stärken, hat Deutschland hier allerdings Nachholbedarf. Ein Vergleich wird zur Ukraine gezogen, deren resiliente Bevölkerung die Armee unterstützt. In Deutschland jedoch muss der Zivilschutz vorerst mit weniger finanziellen Mitteln auskommen.