Deutschland wird in den nächsten Wochen zum Schauplatz eines der größten Nato-Manöver der letzten Jahrzehnte. Die Bundeswehr ruft zu besonderer Aufmerksamkeit und Rücksichtnahme auf, während die Übung "Steadfast Defender" anläuft und die Präsenz des Militärs im Alltag spürbar zunimmt.
In der Bundesrepublik ist in den kommenden Wochen eine erhöhte Militärpräsenz zu erwarten, da die Bundeswehr ihren Beitrag zum Nato-Manöver "Steadfast Defender" leistet. Mit Beginn der "sichtbaren Hochphase" am Montag, wie Bundeswehr-Generalinspekteur Carsten Breuer erklärte, werden Militärkonvois auf deutschen Autobahnen und Straßen vermehrt zu sehen sein. Die Bevölkerung wird um Verständnis und die Gewährung von Vorrang für die Kolonnen gebeten.
Trainieren für den Ernstfall
Im Zuge der aktuellen politischen Spannungen infolge des Konflikts in der Ukraine hat die Nato das Großmanöver im Januar gestartet, welches bis Ende Mai andauern wird. Rund 90.000 Soldaten simulieren dabei die Abwehr eines hypothetischen Angriffs auf das Bündnisgebiet.
Deutschland, als ein zentraler Akteur, beteiligt sich mit etwa 12.000 Soldaten und 3.000 Fahrzeugen an der Übung, die auch eine maritime Komponente umfasst. Der deutsche Teil zu den Übungen wird Quadriga 2024 genannt.
Deutschland als logistisches Zentrum
In Anbetracht der aktuellen Herausforderungen betont Generalinspekteur Breuer die Notwendigkeit kontinuierlicher Übungen der Bundeswehr. Die Übung soll die Fähigkeit zu schnellen und effektiven Reaktionen demonstrieren und damit zur Abschreckung an der Ostflanke des Nato-Bündnisses beitragen. Deutschland spielt dabei eine entscheidende Rolle als logistisches Drehkreuz im Herzen Europas.
Ein klares Signal an mögliche Aggressoren
Die schnelle Verlegung großer Truppenteile an die Ostflanke steht im Mittelpunkt der Übungen, so Bundeswehr-Generalleutnant Alexander Sollfrank. Alle Nato-Mitglieder tragen dazu bei, ein deutliches Zeichen der Abschreckung zu senden. Die Manöver dienen der Vorbereitung auf den Verteidigungsfall und senden eine klare Botschaft an jeden potenziellen Angreifer.