Die Bundeswehr hat einen 1000-seitigen "Operationsplan Deutschland" entwickelt und bereitet die deutsche Wirtschaft systematisch auf mögliche Kriegsszenarien vor. In der Handelskammer Hamburg fand bereits eine erste Informationsveranstaltung statt.
Die Bundeswehr geht einen bedeutenden Schritt in Richtung ziviler Krisenvorsorge: Mit dem "Operationsplan Deutschland" werden erstmals gezielt Unternehmen auf potenzielle Krisensituationen vorbereitet. Das umfangreiche Strategiepapier, das in seiner Erstfassung 1000 Seiten umfasst, definiert dabei die Rolle der Wirtschaft im Verteidigungsfall.
Konkrete Handlungsempfehlungen für Unternehmen
Bei einer Pionierveranstaltung in der Handelskammer Hamburg präsentierte Oberstleutnant Jörn Plischke praktische Maßnahmen für Unternehmen. Eine zentrale Empfehlung: Die Ausbildung von mindestens fünf zusätzlichen LKW-Fahrern pro 100 Mitarbeiter. Diese Vorsichtsmaßnahme begründet sich in der aktuellen Abhängigkeit von osteuropäischen Fahrern, die im Krisenfall möglicherweise nicht mehr zur Verfügung stehen könnten.
Die Bundeswehr rät Unternehmen zu konkreten Notfallplänen und einer verstärkten Ausrichtung auf Autarkie. Die Unternehmen werden angehalten, detaillierte Krisenpläne für alle Mitarbeiter zu entwickeln und die gesamte Belegschaft für Sicherheitsfragen zu sensibilisieren. Zudem wird empfohlen, in eine eigene Energieversorgung zu investieren, beispielsweise durch die Installation von Dieselgeneratoren oder Windrädern.
Bundesweite Initiative
Die Schulungsinitiative soll deutschlandweit ausgerollt werden. Alle Landeskommandos sind mit der Umsetzung beauftragt. Malte Heyne, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Hamburg, unterstützt die Initiative und betont die Bedeutung einer widerstandsfähigen Wirtschaft für die Gesamtverteidigung Deutschlands.
Quelle:
https://www.welt.de/wirtschaft/article254574390/Operationsplan-Deutschland-Generator-Windrad-Notfallplan-Bundeswehr-schult-Unternehmen-fuer-den-Kriegsfall.html