Die Bundeswehr sorgt mit ihrer Personalmarketingstrategie regelmäßig für Aufsehen. Gesellschaftlich umstritten sind dabei insbesondere Werbeaktionen in Schulen oder auf Messen.
Im August präsentiert sich die Bundeswehr erneut auf der Gamescom, dem Mekka für Gamer. Gibt es wieder Diskussionen?
Personalmarketing sorgt regelmäßig für Aufsehen
Der vergangene Auftritt auf der Gamescom brachte der Bundeswehr mit einer an die Gamingwelt angelehnten Sprache viel Aufmerksamkeit – und viel Kritik ein. Verweise auf „Open-World -Szenarien“ oder „Multiplayer-Kampagnen“ waren aber wohl zu verlockend und naheliegend, als dass sich eine Personalmarketingabteilung ihrer hätte entziehen können. Doch viele der Angesprochenen reagierten zumindest öffentlich nicht so wie gewünscht. „Die Bundeswehr betreibt Verharmlosung“ so das Urteil in den Sozialen Medien.
Technik steht im Vordergrund
Dass die Bundeswehr in diesem Jahr also mit offeneren Armen empfangen wird, ist nicht zu erwarten. Noch agiert die Bundeswehr eher defensiv, möchte nur mit ihrer Technik auffallen. So soll mittels VR-Technik die Ausbildung in der Truppe erklärt werden, auch den Eurofighter können Interessierte digital „fliegen“. Das Ziel hierbei ist klar: Ein junges, technikaffines Publikum für den Einsatz in der Armee zu begeistern. Dieses aber vollends vom Eintritt in die Bundeswehr zu überzeugen wird schwer genug.
Markenkern der Bundeswehr schwer vermittelbar
Für das junge Publikum spielen Faktoren eine Rolle, die nicht in einen Messestand passen. Denn trotz aufsehenerregendem Personalmarketing bietet die Bundeswehr bei den beruflichen Rahmenbedingungen wenig Neues. Etwas mehr Geld, flexiblere Dienstzeiten, dies kann die Armee mittlerweile bieten, doch die strukturell bedingte fehlende Attraktivität lässt sich damit nicht ausgleichen. Soldat zu sein ist etwas Besonderes. Und in Deutschland nach wie vor kein Beruf wie jeder andere.