Am Mittwoch, 13.04.2022, hat das Bundeskabinett die für 01.07.2022 geplante Rentenerhöhung auf den Weg gebracht.
Laut Bundesarbeitsminister Hubertus Heil sind es die größten Rentenerhöhungen in Deutschland seit 30 Jahren: Im Westen steigen die Renten um 5,35 Prozent, im Osten um 6,12 Prozent. Im vergangenen Jahr gab es im Westen eine Nullrunde, im Osten nur eine geringe Erhöhung.
Darüber hinaus soll die Erwerbsminderungsrente reformiert werden. Die Erwerbsminderungsrente soll demnach ab 2024 um bis zu 7,5 Prozent steigen.
Wiedereinsetzung des Nachholfaktors
Bei der Rentenerhöhung wurde bereits berücksichtigt, dass der Nachholfaktor wieder in Kraft treten soll. Er war im Zuge der Corona-Pandemie ausgesetzt worden, um eine Rentenkürzung zu vermeiden.
Die Renten werden jedes Jahr zum 01.07. abhängig von der Lohnentwicklung angepasst. Sinken die Löhne, verhindert die Rentengarantie, dass die Renten auch sinken. Durch den Nachholfaktor soll die Stabilität der Rente gestärkt werden, indem er bei steigenden Löhnen die verhinderte Rentenkürzung ausgleicht – Rentenerhöhungen fallen geringer aus.
Die Linke fordert höhere Steuerfreibeträge
Kritiker bemängeln, dass durch die Rentenerhöhung mehr Rentner vom Finanzamt zur Kasse gebeten werden und Steuern auf ihre Rente zahlen müssen. Rund 103.000 Rentner würden durch die Erhöhung erstmals in die Steuerpflicht rutschen. Die Linke forderte daher höhere Steuerfreibeträge für Rentner.