Wie lässt sich Kompetenz messen? Diese Frage stellt sich derzeit die Bundeswehr. Auf dem (Aus)Bildungskongress in Hamburg präsentierte sie nun Antworten.
Verstehen, was gemeint ist
Hintergrund ist der Anspruch der Bundeswehr, für ihre Soldaten über das Dienstzeitende hinaus zu sorgen. Problematisch ist hierbei jedoch die passende Umschreibung einmal erworbener Fähigkeiten. Andere Dienststellen oder zivile Arbeitgeber haben oft keine Vorstellung, was ihr Gegenüber eigentlich gelernt hat.
Abhilfe soll nun das Projekt Bildungspass schaffen. In diesem Projekt entwickelt die Bundeswehr eine einheitliche Sprache für die Beschreibungen ihrer Tätigkeiten. Mit Hilfe eines Bildungspasses soll zukünftig jeder, egal ob inner- und außerhalb der Bundeswehr, verstehen, was die Kompetenzen der Soldatin/des Soldaten sind und wie er deren/dessen Fertigkeiten einordnen kann.
Bildungspass ist kein Zertifikat
Der Bildungspass stellt dabei kein Zertifikat dar. Er dokumentiert lediglich die erworbenen Qualifikationen nach dem Modell der Kompetenzorientierung. Damit schafft er Transparenz und Vergleichbarkeit.
Dies ist eine große Aufgabe, da es in der Bundeswehr unzählige Dienstposten gibt, die unterschiedliche Aufgaben bewältigen. Verwaltung im BAPersBw meint etwas anderes als Verwaltung im Einsatzgebiet.
Alle profitieren
Zeitlich gibt es deswegen auch keinen genauen Startpunkt für den Bildungspass. Die Verantwortlichen sind sich der Größe des Projektes bewusst, wissen aber um das lohnende Ziel, das lautet: Vorteile für alle Beteiligten. Die Bundeswehr kann ihr Personal zielgerichteter nach seinen Stärken einsetzen und die einzelne Soldatin/der einzelne Soldat vermeidet Frustration durch falsche Einschätzungen bei den eigenen Kompetenzen. Im Idealfall stehen am Ende eine optimale Laufbahn und eine passende Anschlussverwendung im zivilen Berufsleben zu Buche.