BBiG Reform 2024 – Überblick zum Berufsbildungsvalidierungs- und-digitalisierungsgesetz (BVaDiG)

Ab dem ersten August 2024 tritt das BVaDiG in Kraft. Diese wegweisende Neuregelung bringt bedeutende Veränderungen im Berufsbildungssystem mit sich.

Inhalt des Gesetzes

Das Berufsbildungsvalidierungs- und digitalisierungsgesetz, kurz BVaDiG, hat erfolgreich die Hürden des Gesetzgebungsverfahrens genommen und wurde letzte Woche am 23. Juli 2024 im Bundesgesetzblatt I Nr. 246 verkündet. Damit verbunden ist vor allem eine Novellierung des Berufsbildungsgesetzes (BBiG). Das Gesetz bringt vielfältigste Regelungen mit sich: Neben den beiden Hauptbestandteilen, der Feststellung der individuellen beruflichen Handlungsfähigkeit unabhängig von einem formalen Berufsausbildungsabschluss (Validierung) und der Einführung von digitalen Dokumenten und Verfahren in der beruflichen Bildung (Digitalisierung), enthält das BVaDiG auch Regelungen zur Inklusion von Menschen mit Behinderung, zur Teilzeitausbildung und zum digitalen mobilen Ausbilden.

Mit unserer Überblicksdarstellung zu den wichtigsten Änderungen, wollen wir Ihnen auf unkomplizierte Weise einen Wissensvorsprung ermöglichen (Neuerungen im Berufsbildungsgesetz 2024 | WALHALLA Fachverlag). 

Was ändert sich

1. Validierung der beruflichen Handlungsfähigkeit: Auch ohne formalen Abschluss können berufliche Kompetenzen anerkannt werden. Dies erleichtert den Zugang zum Arbeitsmarkt für Personen, die auf alternativen Wegen ihre Fähigkeiten erworben haben.
2. Digitalisierung: Digitale Dokumente und Verfahren reduzieren Bürokratie und schaffen effiziente Abläufe. Dies umfasst die digitale Abfassung von Ausbildungsverträgen und medienbruchfreie Prozesse.
3. Inklusion: Menschen mit Behinderungen profitieren von speziellen Regelungen, die ihre Teilhabe am dualen System fördern. Dazu gehört die Feststellung und Bescheinigung ihrer beruflichen Fähigkeiten unter inklusionsorientierten Bedingungen.
4. Teilzeitausbildung: Ein neuer Kürzungsmechanismus macht die Teilzeitausbildung flexibler und attraktiver, insbesondere für leistungsstarke Auszubildende oder Personen mit familiären Verpflichtungen.
5. Digitales mobiles Ausbilden: Diese Form der Ausbildung ermöglicht die Vermittlung von Inhalten ohne physische Anwesenheit von Auszubildenden und Ausbildern am selben Ort, unterstützt durch Informationstechnik und klare Qualitätsstandards.

Inkrafttreten

Das Gesetz tritt am 1. August 2024 in Kraft. Die meisten Regelungen zum Feststellungsverfahren gelten aber erst ab dem 1. Januar 2025.