Das Familien- und Pflegegeld in Bayern soll ab 2026 stark gekürzt werden. Das hat das bayerische Kabinett beschlossen. Angesichts knapper Kassen halbiert der Freistaat die direkten Familien-, Krippen- und Landespflegegeldzahlungen.
Bislang zahlt Bayern Kinder im zweiten und dritten Lebensjahr 250 Euro Familiengeld pro Monat. Ab dem dritten Kind sind es 300 Euro pro Monat. Mit dem Krippengeld - 100 Euro pro Monat - werden Familien bei den Kindergartenbeiträgen entlastet.
Ab 2026 soll es nur noch die Hälfte des Geldes geben, die andere Hälfte soll stattdessen für die Stärkung der Strukturen verwendet werden. Man müsse eine neue Balance finden, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bei der Haushaltsklausur. Zwar bleibe es beim bisherigen Gesamtbetrag für die sozialen Leistungen, das Geld werde aber neu verteilt.
Krippen und Kitas sollen profitieren
Konkret soll es statt monatlicher Familien- und Krippengeldzahlungen künftig nur noch eine einmalige Zahlung von 3.000 Euro an Familien geben, und zwar zum ersten Geburtstag eines Kindes. Das entspreche dann 50 Prozent der bisher verwendeten Summen. 50 Prozent solle für den Bau von Kitas, für die Betreuung, einen guten Personalschlüssel und Ähnliches ausgegeben werden.
Das Landespflegegeld soll ebenfalls von 1000 auf 500 Euro gesenkt werden. Die andere Hälfte soll in den Ausbau von Tages- und Kurzeitpflegeplätzen fließen.
Mit dem bayerischen Landespflegegeld werden Pflegebedürftige ab Pflegegrad 2 mit 1000 Euro jährlich zusätzlich unterstützt. Bei den Zahlungen handelt es sich um freiwillige soziale Leistungen, die in Zeiten sprudelnder Steuereinnahmen eingeführt wurden.