Die Bundesregierung zieht in Ihrem aktuellen Berufsbildungsbericht ein positives Fazit. Mehr Anfänger und mehr Ausbildungsverträge zeigen, dass die Berufsausbildung weiterhin gefragt ist. Doch ein Blick in die nahe Zukunft ist nicht mehr so rosig.
Aktuelle Zahlen positiv
Die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge ist im Ausbildungsjahr 2017/2018 um 1,6 Prozent gestiegen auf 531.400. Hundert Suchenden stehen 106 Ausbildungsplätze gegenüber. Grundsätzlich sollte also jeder, der einen Ausbildungsplatz sucht, auch eine Stelle bekommen.
Probleme bei Angebot und Nachfrage
Doch bei einem genauen Blick in die Zahlen lässt sich auch ablesen, dass dem nicht so ist. So gab es trotz 57.700 unbesetzten Ausbildungsplätzen 24.500 junge Menschen, die keine Ausbildung fanden. Zudem gibt es große regionale Unterschiede. Während in einigen Bundesländern Bewerberinnen und Bewerber Schwierigkeiten bei der Suche haben, gibt es in anderen Bundesländern keine Probleme. Die Bundesregierung möchte laut Bericht in Zukunft dieses Missverhältnis ändern.
Zukunftsfragen
Als weitere große Zukunftsfrage sieht der Bericht die Modernisierung der Ausbildung. Dieses Vorhaben steht vor allem im Zusammenhang mit dem Trend bei jungen Menschen, lieber zu studieren, um nicht als ungebildet zu gelten. Um diesem wachsenden Problem zu begegnen, ist geplant, die berufliche Bildung zu reformieren, um sie für leistungsstarke Schüler attraktiver zu machen.
Demografischer Wandel
Weitere Gefahren sieht der Bericht im demografischen Wandel. In den nächsten 10 Jahren wird es immer weniger potentielle Auszubildende geben, während immer mehr Ältere aus dem Erwerbsleben ausscheiden. Gleichzeitig steigt der Personalbedarf in den Gesundheitsberufen stark an, weshalb es laut Bericht wichtig ist, vorzeitig diesen Bereich zu stärken.
Quelle: dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/095/1909515.pdf
Zum Thema empfiehlt die WALHALLA Fachredaktion den Praxiskommentar: Das neue Berufsbildungsgesetz