Die Bundestarifkommissionen von dbb und ver.di haben ihre Forderungen für die Einkommensrunde 2025 für die Beschäftigten bei Bund und Kommunen vorgestellt.
Auftakt in die TVöD-Tarifrunde 2025
Zum 31. Dezember 2024 haben die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes – dbb (Beamtenbund und Tarifunion) und ver.di – die Möglichkeit, die derzeit geltenden Entgelttabellen gegenüber den Arbeitgeberverbänden VKA (Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände) und BMI (Bundesministerium des Innern und für Heimat) zu kündigen. Von dieser Möglichkeit wird Gebrauch gemacht werden.
Was juristisch klingt, bedeutet: Ab 1. Januar 2025 beginnt die Tarifrunde für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen. Der Auftakt der Verhandlungen findet am 24. Januar 2025 statt. Die weiteren Verhandlungsrunden sind für den 17./18. Februar 2025 und vom 14. bis 16. März 2025 angesetzt.
Vorstellung der Gewerkschaftsforderungen
Am 9. Oktober 2024 haben der dbb-Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach und ver.di-Vorsitzende Frank Werneke ihre Forderung für die kommende Einkommensrunde bekanntgegeben. Wettbewerbsfähige Bezahlung gegenüber der Privatwirtschaft und attraktivere Arbeitsbedingungen zur Entlastung der Beschäftigten stehen dabei im Vordergrund.
Mit höheren Gehältern könne man besser den Folgen von unbesetzten Stellen und Personalknappheit entgegentreten. Für die Beschäftigten möchte man eine höhere Kaufkraft erreichen, um damit die Binnennachfrage und die Wirtschaft zu stärken.
Für den dbb ist die zeitgleiche und systemgerechte Übertragung des Tarifergebnisses auf den Beamtenbereich des Bundes ein wichtiges Anliegen.
Prognosetabellen bei Umsetzung der Gewerkschaftsforderungen
Acht Prozent mehr Geld, mindestens aber ein Plus von 350 Euro monatlich, ist das zentrale Anliegen der Arbeitnehmervertreter. Die Ausbildungsvergütung und die Entgelte für Praktikanten sollen um monatlich 200 Euro steigen.
Wie würde eine solche Entgelttabelle aussehen, wenn die Arbeitgeberseite dieser Entgelterhöhung zustimmen sollte?
Eine Prognosetabelle für die Beschäftigten des Bundes finden Sie hier.
Eine Prognosetabelle für die Beschäftigten der Kommunen finden Sie hier.
Drei freie Tage zusätzlich
Eine weitere Kernforderung für die kommende Tarifrunde bezieht sich auf die Entlastung der Beschäftigten. Drei zusätzliche freie Tage sowie einen freien Tag für Gewerkschaftsmitglieder sollen vereinbart werden. Zudem solle ein innovatives Arbeitszeitkonto geschaffen werden, das sich nach den Vorstellungen der Beschäftigten richten soll. Das „Meine-Zeit-Konto“ soll für eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit, zusätzliche freie Tage oder auch längere Freistellungsphasen genutzt werden können.
Mehrkosten für Kommunen bei 14,88 Milliarden Euro
Für Karin Welge, Präsidentin der VKA, seien die Forderungen der Gewerkschaften überzogen. Sie würden damit die Handlungsfähigkeit der Kommunen gefährden. Eine Lohnsteigerung vom 8 Prozent bei einem Mindestbetrag von 350 Euro bei zusätzlichen 3 freien Tagen pro Jahr bedeuten für die Kommunen Zusatzkosten von 10,86 Prozent bzw. 14,88 Milliarden Euro.
Die Kommunen müssen auch wichtige Investitionen in die Daseinsvorsorge tätigen, was den finanziellen Spielraum für Gehaltserhöhungen angesichts der strukturellen Unterfinanzierung begrenze. Karin Welge wünsche sich, dass alle Tarifpartner in der anstehenden Tarifrunde ruhig und sachlich agieren.