5 wichtige Tipps zum Dienstzeugnis

Das Dienstzeugnis ist das wichtigste Dokument für den Einstieg ins zivile Berufsleben. Unsere 5 Tipps machen es einfach, Formulierungen genau zu prüfen und zu hinterfragen.

Personalleute sind Profis: Tausende von Bewerbungsunterlagen gehen über ihren Tisch. Sie kennen die „Schablonenformulierungen“ aus gängigen Bewerbungsratgebern und sonstigen einschlägigen Publikationen.

Oft ist das Dienstzeugnis, also das Arbeitszeugnis der Bundeswehr, der einzige qualitative Nachweis über die bisherige militärische Berufstätigkeit der Soldatin oder des Soldaten. Die Qualität und Aussagekraft eines Dienstzeugnisses hat deshalb maßgeblichen Einfluss auf den Einstieg von Soldaten in das zivile Berufsleben.

Unsere 5 Tipps verraten, worauf man beim eigenen Dienstzeugnis achten sollte und welche Fehler es zu vermeiden gilt:

1. Inhalt

Prüfen Sie sorgfältig, ob die eigenen inhaltlichen Aussagen im Teil der Selbstdarstellung mit dem Inhalt des Dienstzeugnisses übereinstimmen. Achten Sie genau darauf, dass sich Ausdruck und Formulierungen erkennbar unterscheiden. In der Praxis hat es sich bewährt, dem Disziplinarvorgesetzten besonders die Tätigkeitsinhalte und dazugehörigen Anforderungen zivilverständlich vorzulegen, ihn aber zu bitten, dafür eigene Formulierungen zu finden und die Persönlichkeits- sowie Leistungsbewertung selbst zu erstellen.

2. Einschätzung

Achten Sie darauf, dass die Aussagen in Ihrem Dienstzeugnis mit Ihrer eigenen Einschätzung bezüglich Ihrer Kompetenzen und Fähigkeiten übereinstimmen. Fragen Sie sich selbstkritisch, inwieweit Sie den Aussagen des Zeugnisses in der Bewerbungssituation und später in der Tätigkeit gerecht werden können.

3. Wahrhaftigkeit

Fürsorgliches Wohlwollen ohne Wahrhaftigkeit ist Schönfärberei. Dies schadet auf jeden Fall dem Zeugnisbesitzer und könnte wegen falscher Zeugnislegung auch dem Zeugnisschreiber Schaden zufügen. Der allgemeine Hang zu Spitzenbeurteilungen fügt darüber hinaus dem wahrhaften Leistungsträger Schaden zu und beeinträchtigt die Beurteilungskompetenz militärischer Vorgesetzter. Achten Sie deshalb besonders darauf, dass das Dienstzeugnis dem realen Leistungs- und Verhaltensbild seines „Besitzers“ entspricht.

4. Soft Skills

Die Beschreibung von Persönlichkeit, Leistung und Verhalten gibt Aufschluss über die Ausprägungen von sogenannten weichen Faktoren und Motivationsfaktoren. Bei Einstellungsverfahren beschränkt sich die Auswahl des geeigneten Kandidaten nicht nur auf die Tätigkeiten und Inhalte (harte Faktoren). Der Schwerpunkt liegt zunehmend auf den weichen Faktoren sowie den Motivationsfaktoren. Der Blick richtet sich auf deren Passung für Arbeitsumgebung und Unternehmenskultur.

5. Lesefreundlichkeit

Zeit ist Geld! Häufig liegen einige Hundert Bewerbungsunterlagen auf dem Tisch des Personalentscheiders. Seine Aufgabe ist es, in kurzer Zeit eine sichere Auswahl zu treffen. So empfindet er es als äußerst hilfreich, wenn Informationen kompakt, prägnant und leserfreundlich präsentiert werden. Dies gilt generell für alle Teile einer Bewerbung, somit auch für das Dienstzeugnis. Eine Seite ist von der Länge her ideal, eineinhalb Seiten sollten es maximal sein! Arbeitszeugnisse, die diesen Rahmen sprengen und gegen die Kriterien der Lese(r)freundlichkeit verstoßen, schaden dem Bewerber. Im Zweifelsfall werden sie nicht gelesen.

Dieser Artikel ist ein Auszug aus unserem Bestseller Dienstzeugnisse der Bundeswehr:

Die Arbeitshilfe hilft Vorgesetzten bei der Erstellung des Dienstzeugnisses und unterstützt Bewerber bei der Überprüfung des Zeugnisses auf Fehler oder falsche Formulierungen:

  • Dienstzeugnis und Bewerbungserfolg
  • Verantwortung des Zeugnisschreibers
  • Darstellung und Nutzen militärischer Lehrgänge
  • Tätigkeits- und Aufgabenbeschreibungen
  • Prioritätensetzung
  • Sonderfälle im Blick


Passende Artikel