Jeder dritte Studierende in Deutschland hat ein Einkommen unterhalb der Armutsschwelle. Der Paritätische fordert daher eine grundlegende BAföG-Reform.
Während in der Gesamtbevölkerung 16,8 Prozent in Armut leben, trifft das bei der Gruppe der Studierenden auf jeden Dritten zu. Bei den alleinlebenden Studierenden sind sogar vier von fünf betroffen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Paritätischen.
Das mittlere Einkommen armer Studierender liegt bei 802 Euro und liegt damit 463 Euro unter der Armutsschwelle. 45 Prozent der Studierenden im BAföG-Bezug gelten als arm.
Die Klischees des Studentenlebens seien überholt
Der Paritätische schlägt angesichts dieser Zahlen Alarm und fordert weitreichende BAföG-Reformen, um den Berechtigtenkreis zu erweitern und Studierende wirksam vor Armut zu schützen. Die Klischees des fröhlichen Studentenlebens mit wenig Geld, aber viel Freizeit, hätten mit der Lebenswirklichkeit heutzutage nichts mehr zu tun.
Durch die steigenden Preise für Lebensmittel und Energie würde der Druck auf Studierende steigen, was Studienabbrüche zur Folge haben könnte.
Dem Paritätischen gehen die Pläne der Bundesregierung nicht weit genug
Am Mittwoch berät der Bundestagsausschuss für Bildung über Vorschläge der Bundesregierung zu einer BAföG-Reform. Der Entwurf sieht die Ausweitung der Reichweite des BAföG und die Flexibilisierung der Altersgrenzen vor.
Dem Paritätischen gehen diese Vorschläge nicht weit genug. Der Verband fordert u. a. eine bedarfsgerechte Anhebung der Leistungshöhe sowie eine automatische und regelmäßige Fortschreibung der Bedarfssätze im BAföG.