1.2 Internationale Zusammenarbeit 37 www.WALHALLA.de 1 Von dort wird das Hilfeersuchen einer deutschen Behörde an die Mitgliedsländer weitergeleitet. Beide Lagezentren sind ganzjährig 24 Stunden am Tag besetzt. Darüber hinaus kann die EU durch Satellitenkarten, die vom Copernicus-Katastrophen- und Krisenmanagementdienst erstellt werden, unterstützen. Hilfeangebote anderer Länder würden ebenso über den Meldeweg Nationales Lagezentrum – ERCC – GMLZ an die Stäbe und Behörden vor Ort zurück übermittelt werden. Die EU-Mitgliedstaaten und die teilnehmenden Staaten können eigene, nationale Einheiten für den Europäischen Katastrophenschutzpool bereitstellen. Dieser Pool ermöglicht eine bessere Planung und Koordinierung der Reaktionskapazitäten auf europäischer Ebene, damit so eine schnellere und zuverlässigere Reaktion der EU auf Katastrophen sichergestellt wird. Man kann sagen, dass der Pool das Rückgrat des EU-Katastrophenschutzverfahrens bildet. Mit regelmäßigen gemeinsamen Übungen und ständigem Erfahrungsaustausch werden die Fähigkeiten der nationalen Fachleute und ihre Einsatzressourcen erprobt und getestet. Das THW stellt beispielsweise das Hochleistungspumpenmodul und mit der SchnellEinsatz-Einheit Wasser Ausland ein Trinkwasseraufbereitungsmodul für diesen Pool. Als weiteren Bestandteil des Verfahrens hat die EU im Jahr 2020 eine europäische Reserve zusätzlicher Kapazitäten eingerichtet. Diese „rescEU“ genannte Reserve umfasst angemietete Löschflugzeuge und Hubschrauber sowie medizinische Ausrüstung. Das Jahr 2020 war, bedingt durch die Coronapandemie, ein Wendepunkt für einen gemeinsamen europäischen Katastrophenschutz. Wurde in den Jahren 2007 bis 2019 das Verfahren im Durchschnitt ca. 20-mal pro Jahr aktiviert, so waren es in den Jahren 2020 und 2021 über 100 Aktivierungen pro Jahr. Der Krieg in der Ukraine ist ein weiterer „Gamechanger“, was den europäischen Katastrophen- und Zivilschutz betrifft. 1.2.3 D ie Zusammenarbeit mit der NATO Aufgrund der Tatsache, dass die NATO (North Atlantic Treaty Organization, Nordatlantikpakt-Organisation) ein Verteidigungsbündnis ist, liegt der Schwerpunkt der Zusammenarbeit natürlich eher im Zivil- als im Katastrophenschutz. So müssen die Vorgaben der NATO-Baseline-Requirements in den deutschen Planungen für die
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